Nachruf auf Jochen Traut – ein Kämpfer für den Sozialismus

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Die Antikapitalistische LINKE verabschiedet sich in tiefer Trauer von dem Genossen Joachim Traut. Jochen ist nach langer Krankheit am 1. Aug. 2023 im Alter von 92 Jahren gestorben.

Jochen Traut engagierte sich in der Partei DIE LINKE lange Jahre im Geraer Sozialistischen Dialog und war Landessprecher der Kommunistischen Plattform in Thüringen. In diesen Funktionen hat er sich sowohl in der PDS als auch in der LINKEN für ein sozialistisches Programm und eine entsprechende Praxis der Partei eingesetzt. Er hat mit anderen nach dem Geraer Parteitag 2002 ein Gegenprogramm zum Programm der PDS entwickelt und sich später aktiv in den Gründungsprozess aus PDS und WASG zur Partei DIE LINKE eingebracht.

Lange Jahre hat er in Zusammenarbeit mit anderen das Bulletin des »Geraer sozialistischen Dialogs« herausgebracht. Das Bulletin stellte Ende 2017 sein Erscheinen ein. Im letzten Heft erinnerte die Redaktion an die erste Ausgabe. Die Forderung von damals, »die Partei in einem Erneuerungsprozess wieder auf Linkskurs zu bringen«, sei »eine Mahnung, die heute wieder – unter anderen Umständen – hochaktuell ist«.

Von der AKL haben wir Jochen seit Parteigründung bei der Programmdebatte und in der Vorbereitung von Parteitagen und bei Konferenzen schätzen gelernt. Er war immer engagiert in der Zusammenarbeit für eine sozialistische und internationalistische Partei. Er hat sich auf Parteitagen und in Programmdebatten eingesetzt für eine marxistische Partei mit dem Ziel der Überwindung des Kapitalismus, der Vergesellschaftung von Produktionsmitteln und der öffentlichen Daseinsvorsorge und vor allem für eine Friedenspartei.

Immer wieder hat er bei Zusammenkünften und Vorbereitungstreffen zu Parteitagen dafür gekämpft, das Erfurter Programm der Partei nicht nur zu erhalten, sondern entsprechende Politik zu machen. Er hat kritisiert, dass sich die Partei im politischen Tagesgeschäft insbesondere in Regierungsbeteiligungen vom Programm verabschiedete und politisch gestalten wollte, statt den Kapitalismus abzuschaffen.

Bis zuletzt blieb Jochen Traut auch bei eingeschränkter Arbeitsmöglichkeit ein engagierter Genosse, der sich zu Wort meldete und für das Erfurter Programm eintrat.

Wir werden ihn in der Zusammenarbeit der linken Strömungen in der Partei vermissen.